Ein kurz entschlossener Trip nach Nordhessen.
Freitag Nachmittag, Mitte Oktober 2021. Kurzentschlossen packen wir unseren Camper und fahren in Richtung Nordhessen. Ziel? Unentschlossen, grob Richtung Aartalsee. Der Stellplatz bei Niederweidbach sieht vielversprechend aus.
Der Aartalsee
Die Anreise beschränkt sich bis kurz nach Wetzlar auf eine eintönige Autobahnfahrt. Zeit, um als Beifahrer noch eine Stunde zu arbeiten. Ein Hoch auf mobiles Arbeiten und eine ziemlich gute LTE-Abdeckung auf der Strecke entlang der A5. Verkehrstechnisch ist die A5 eine Katastrophe.
Kurz hinter Wetzlar runter von der Autobahn. Die Straßen werden endlich interessanter und die Landschaften ziehen gemütlicher an uns vorbei.
Angekommen auf dem Stellplatz merken wir schnell: So ganz alleine ist man hier nicht. Doch ist das Glück mit uns und wir ergattern den letzten freien Platz. Der Stellplatz liegt wunderbar ruhig in Seenähe. Einziger Wermutstropfen: Die Bezahlung am Parkautomaten funktioniert ausschließlich mit Münzen. Glücklicherweise haben wir genug dabei. In Zeiten von Corona ist das bei mir zumindest nicht mehr selbstverständlich. Bei 11,- € kann das schnell zur Herausforderung werden.
Raus mit dem Hund, eine kleine Runde Fußball mit dem Sohnemann und man merkt: Das wird kalt heute Nacht.
Und genau das war es. Die Temperaturen tendieren Richtung 0 °C. Also Heizung an und in molliger Wärme genießen wir einen entspannten Abend, gefolgt von einer eiskalten Nacht. Scheinbar haben wir die Heizung zu niedrig gestellt. Oder ist sie defekt? Bei 10 °C aufgewacht, schnell die Heizung hochdrehen. Gott sei Dank, sie funktioniert und die Wohlfühltemperatur ist wieder erreicht.
Nach dem Frühstück geht es raus. Bei Nebel und einer sich langsam durchkämpfenden Sonne führt der Spaziergang entlang des Sees. Abziehender Nebel, kombiniert mit Sonne ist Garant für schöne Bilder. Wie schön muss es hier im Sommer sein?
Zurück am Camper packen wir die Sachen und fahren weiter. Der Aartalsee ist auf jeden Fall einen Kurztrip wert!
Weilburg
Langsam tingeln wir zurück in Richtung Heimat und es verschlägt uns nach Weilburg an der Lahn. Dort gibt es einen schönen Wohnmobilstellplatz unterhalb von Weilburg, direkt an der Lahn. Stadtzentrum ist fußläufig erreichbar, nachdem ein recht steiler Hügel erklimmt wird. Das Schloss und der zugehörige Schlossgarten sind sehenswert. Ebenso die schöne Altstadt.
Am nächsten Morgen wieder feinster Sonnenschein. Vom Stellplatz gelangt man über eine Brücke auf den Lahnwanderweg, der entlang des Flusses führt. Wie bereits in Oberstdorf, wird schnell klar: Das macht mehr Spaß als einen Tag in einer Stadt zu verbringen. Obwohl Weilburg ein wunderschönes Städtchen ist, sind uns Wanderwege viel lieber. Ruhe, Felsformationen und schöne Abschnitte am Fels entlang.
Gemütlich wieder nach Hause
So ein Wochenende ist schnell vorbei. Da für uns der Weg auch Urlaub bedeutet, entscheiden wir, Autobahnen bei der Rückfahrt zu vermeiden. Wir fahren über Limburg entlang der B54 durch den Taunus langsam zurück und genießen die wunderschöne Strecke. Ohne Eile.
So kann auch ein kurzes Wochenende in Nordhessen dazu führen, dass man sich erholt und es sich anfühlt, wie nach einem längeren Urlaub. Keine Hektik, Spaziergänge und vor allem eine entspannte Rückfahrt tragen dazu bei.